Trendkörner aus Mittelamerika

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Chia-Samen: Trendkörner aus Mittelamerika

„Reich an Omega-3-Fett­säuren“, „Heil­mittel der Maya“, „veganer Ei-Ersatz für Kuchen“ – die Werbung für Chia-Samen verspricht einiges. Können die Körner, die Lein­samen ähneln und stark aufquellen, tatsäch­lich so viel? test.de mit einer Einschät­zung der Trend-Saat aus Mittel­amerika.

Chia-Samen (Salvia hispanica) stammen ursprüng­lich aus Mexiko und Guatemala. Heute werden sie auch anderswo, etwa in Australien und Südost­asien, angebaut. Die Körner zählen – wie Lein­samen oder Sesam – zu den Ölsaaten. Bäcker verkaufen Brot mit Chia-Samen als „Trend­brot 2015“, vor allem der Biohandel hat sie abge­packt im Angebot.

Viele gesunde Inhaltsstoffe

Chia-Samen bestehen laut Studien zu etwa einem Drittel aus Fett, das vorwiegend Omega-3-Fett­säuren enthält. Omega-3-Fett­säuren können helfen, den Cholesterinspiegel und Blut­druck nied­rig zu halten und so Herz­infarkt und Schlag­anfall vorbeugen. Chia-Samen punkten auch mit reichlich Ballast­stoffen. Eiweiß kommt hinzu, ebenso Mineralstoffe wie Kalzium, Magnesium und Zink sowie Vitamine. Unter­suchungen weisen darauf hin, dass das Nähr­stoff­profil von Chia-Samen – vor allem bei den Fett­säuren – je nach Anbau­gebiet und Ernte­zeit­punkt variieren kann.

Ähnliche Nährstoffe wie Leinsamen

„Chia-Samen sind ernährungs­physiologisch wert­voll“, sagt Antje Gahl, Presse­sprecherin bei der Deutschen Gesell­schaft für Ernährung. Doch Verbraucher könnten sich die Nähr­stoffe auch mit anderen Lebens­mitteln zuführen. Reich an Omega-3-Fett­säuren seien beispiels­weise Rapsöl, Nüsse und Lein­samen. Von der Zusammenset­zung der Nähr­stoffe her kommen Chia-Samen den Lein­samen relativ nah. Im Geschmack bestehen Unterschiede: Chia-Samen haben weniger Eigen­geschmack, ihre Schale ist feiner und knuspert stärker beim Kauen im Mund. Preise um 2,50 Euro pro hundert Gramm sind keine Seltenheit, die gleiche Menge Lein­samen kostet oft weniger als 40 Cent.

Mögliche Nebenwirkungen

Wer sich an die Mengen­vorgaben hält (maximal 15 Gramm täglich), braucht nicht mit unerwünschten Neben­wirkungen zu rechnen. Einige Anbieter informieren, dass die quell­fähigen Chia-Samen bei manchen Menschen Blähungen auslösen können. Auch ein Allergierisiko sei nicht auszuschließen. Wissenschaftlich gesicherte Aussagen über etwaige Auswirkungen auf die Gesundheit sind laut Deutscher Gesell­schaft für Ernährung anhand der vorliegenden Daten noch nicht möglich. Übrigens: Für den Verzehr von Lein­samen gelten keine Vorschriften. Allerdings rät das Bundes­institut für Risiko­be­wertung, nicht mehr als 15 Gramm Lein­samen pro Mahl­zeit zu verzehren. Schwangere sollten täglich nicht mehr als insgesamt 20 Gramm Lein­samen aufnehmen. Sie enthalten nämlich von Natur aus Spuren von Blausäure, die ab einer bestimmten Verzehr­menge giftig wirkt.

Verwendung in der Küche

Die ballast­stoff­reichen Chia-Samen können um ein Vielfaches ihrer Größe aufquellen. In Flüssig­keit sondern sie nach wenigen Minuten einen Pflanzen­schleim ab, der an den Samen haften bleibt. Es entsteht eine Art Gel, mit dem sich Puddings, Suppen und Smoothies andi­cken lassen. Als Bestand­teil von Brotteig können Chia-Samen für eine elastische Krume und starke Kruste sorgen. In Kuchen sollen Chia-Samen bis zu 25 Prozent an Fett und Ei ersetzen können, fanden argenti­nische Wissenschaftler in Back­versuchen heraus. So lässt sich beispiels­weise ein Ei im Kuchen ersetzen: 1 Esslöffel Chia-Samen und 4 Esslöffel Wasser 15 Minuten quellen lassen, dann in den Kuchenteig einrühren.

Quelle: Stiftung Warentest

Köstliche Rezepte mit Chia-Samen finden Sie hier, z.B.:

Smoothie “Chia Fresca”

Exotischer Obstsalat mit Chia

Rhabarber-Kompott auf Chia-Pudding

Schoko-Chia-Pudding

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