Tay, Logan und Boysen – Neue Sterne am Beeren-Himmel

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Sie unterscheiden sich nur hinsichtlich ihres Anteils beider Kreuzungspartner. Während Taybeeren und Loganbeeren zu gleichen Teilen Himbeere und Brombeere sind, ist die Boysenbeere mehr Brom- als Himbeere, da sie aus einer Kreuzung zwischen Brombeere und Loganbeere entstanden ist. Wer diese Beeren frisch genießen möchte, muss sich allerdings die Mühe machen, sie selbst im Garten anzubauen. Denn kommerziell gehandelt werden sie bei uns nicht. Für den Transport sind die Früchte vollreif zu weich und zu kurz haltbar für die Vermarktung. Die Vollreife ist aber bei allen drei Voraussetzung für die Ausprägung des typischen Aromas und einer gewissen Mindestsüße.

Die Beeren im Überblick

Bild: © Photorama – pixabay.comIm Vergleich zu Himbeere und Brombeere sind die aus ihnen hervorgegangenen Kreuzungen noch relativ jung. Botanisch werden heute alle drei als Rubus loganobaccus bezeichnet. Die Taybeere (siehe Titelbild) ist eine Kreuzung aus Brombeere Aurora (Rubus fruticosus) und tetraploider Himbeere (Rubus idaeus). Sie entstand Anfang der 1960er Jahre in Schottland und erhielt ihren Namen nach dem Entstehungsort, dem schottischen Fluss Tay. Ihre länglichen und dunkelroten Früchte sind etwa drei bis vier Zentimeter lang und ähneln mehr den Him- als den Brombeeren. Das trifft auch auf die Früchte der Loganbeere zu, einer Kreuzung der Brombeere Aughinbough (Rubus ursinus) und Himbeere Red Antwerp (Rubus idaeus). Die Früchte sind etwas fester und säuerlich. Die Loganbeere ist eine zufällige Kreuzung, die 1881 im Garten des kalifornischen Richters J. H. Logan entdeckt und nach diesem benannt wurde. Um 1920 wurde die Loganbeere dann von Rudolph Boysen in Kalifornien mit der Brombeere Rubus baileyanus gekreuzt. Daraus entstand die Boysenbeere: Ihre Früchte sind ebenfalls groß, tief purpurrot, weich und sehr aromatisch.

Verwendung & Lagerung

Tay-, Logan- und Boysenbeere haben alle einen mehr oder weniger säuerlichen, sehr erfrischenden Geschmack. Die Taybeere ist darüber hinaus noch fruktosearm und wird daher häufig auch bei Fruktoseunverträglichkeit vertragen. Alle drei Beerenarten sind hervorragend für den Frischverzehr geeignet. Sie lassen sich auch gut für Desserts und als Kuchendekoration verwenden oder zu Konfitüre, Fruchtsoßen und Saft verarbeiten. Wer sie nicht direkt frisch isst, kann sie im Kühlschrank für ein bis zwei Tage lagern. Die druckempfindlichen und schnell verderblichen Früchte lassen sich allerdings sehr gut einfrieren.

Probieren geht über Studieren

Übrigens: Wer Lust hat, weitere Arten aus der Gattung Rubus zu probieren, der kann in spezialisierten Baumschulen nach der Japanischen Weinbeere (Rubus phoenicolasius) und der Chinesischen Himbeere (Rubus irenaeus) fragen. Beide Arten bringen sehr aromatische, etwa ein Zentimeter kleine, ebenfalls eher säuerliche und himbeerähnliche Früchte hervor, meist orangerot gefärbt.

Quelle: Heike Stommel und Hans-Georg Levin, www.bzfe.de

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