Konjak: Die Knolle mit Abnehmeffekt

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Anders steht es um Glucom­annan. Dieser Wirk­stoff aus der Konjak-Knolle kann beim Abnehmen tatsäch­lich helfen, bestätigt selbst die Europäische Behörde für Lebens­mittel­sicherheit. Aber wie gut sind Schlank­heits­mittel, die auf Glucom­annan setzen?

Was ist Glucomannan?

Glucom­annan wird aus der Knolle der asiatischen Konjak-Pflanze gewonnen. Die zuckerrüben­große Knolle wird zerkleinert, getrocknet und gemahlen. In Südost­asien wird Konjak seit rund 3 000 Jahren angebaut, in der west­lichen Welt interes­sieren sich Forscher erst seit den 1980er Jahren für die gesundheitlichen Vorteile. In Asien wird Glucom­annan wie Stärke einge­setzt, etwa für die Herstellung von gelee­artigen Nach­speisen oder Glasnudeln. Auch bei uns ist es als Verdickungs- und Gelier­mittel zugelassen und trägt die Zusatz­stoff­nummer E 425. In der Zutaten­liste stehen Bezeichnungen wie Konjak-Gummi oder Konjak-Glucom­annan.

In erster Linie wird es als sehr sättigend und damit als Abnehm­hilfe beworben. Darüber hinaus soll es auch den Cholesterinspiegel senken können und nützliche Darmbakterien fördern. Manch einer nutzt Teile der Konjak-Wurzel als Gesichts­schwamm, um die Haut zu reinigen.

Wie funktioniert das mit dem Abnehmen?

Glucom­annan-Mehl besteht über­wiegend aus unver­daulichen Kohlenhydraten, ein Groß­teil davon sind lösliche Ballast­stoffe. Zu den Kohlenhydraten zählen Glukose und Mannose – beide Zucker können sehr viel Wasser binden. Wer vor einer Mahl­zeit Glucom­annan mit viel Flüssig­keit aufnimmt, isst also weniger, da er sich satt fühlt. Die Europäische Behörde für Lebens­mittel­sicherheit hat bestätigt, dass „Glucom­annan im Rahmen einer kalorienreduzierten Diät die Gewichts­abnahme unterstützen kann“. Diese gesund­heits­bezogene Werbeaussage – Health Claim genannt – ist nach EU-Recht erlaubt. Voraus­setzung: Pro Tag werden drei Gramm einge­nommen – verteilt über drei Mahl­zeiten.

In einem Test von Schlankheitsmitteln der Stiftung Warentest fiel das Fazit eher nüchtern aus. Die Bewertung von Sättigungs­kapseln mit Glucom­annan ergab, dass niemand Wunder erwarten sollte. Vier der untersuchten Produkte enthielten weniger Glucom­annan als es die Verpackung versprach und erfüllten nicht die Anforderungen von drei Gramm am Tag. Mit großen Effekten sollte also keiner rechnen. Auch ist Glucom­annan nicht als lang­fristige Abnehm­hilfe geeignet. Konsumenten gewöhnen sich an einen gefüllten Magen, ändern aber nicht ihr Essverhalten – das ist Grund­voraus­setzung, um auch nach Ende einer Diät das neue Gewicht zu halten. Immerhin: Zu Beginn einer Diät kann Glucom­annan moti­vieren, Gewicht zu verlieren und ist einen Versuch wert.

In welcher Form kann man Glucomannan kaufen?

Glucom­annan wird im Internet, in Apotheken und Drogerien meist in Form von Pulvern und Kapseln verkauft, einige davon tragen ein Biosiegel. Sie können unter das Essen gemischt oder mit viel Wasser einge­nommen werden. Die Preise variieren stark: Eine Dose mit 180 Kapseln kann rund 20 Euro, aber auch deutlich mehr kosten. Wichtig: Glucom­annan sollte immer mit viel Flüssig­keit einge­nommen werden. Da es sehr viel Wasser aufsaugt, können Pulver & Co. im Hals stecken bleiben, es besteht Ersti­ckungs­gefahr. Seltener wird die Substanz als Gelier­mittel in Lebens­mitteln verarbeitet. Typisch sind Glasnudeln wie Shirataki. Diese sind im Asia­laden zu finden.

Quelle: Stiftung Warentest

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