Avocado: Genuss hat eine Schattenseite

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Zu jeder Jahres­zeit bieten Händler die exotische Frucht an. Bei den Deutschen ist sie beliebt wie nie. Doch der Trend hat seine Schatten­seiten: Der intensive Anbau bedroht Trink­wasser- und Wald­bestände.

Importmenge mehr als verdoppelt

Avocados und Avocado-DipBild: © Torsten Schon – fotolia.com
Guacamole

Mit grünem Spargel im Frühlings­salat, halbiert auf dem Grill, direkt aus der Schale gelöffelt oder als Guacamole – Avocados sind vielseitig einsetz­bar. Besonders Vegetarier und Veganer schätzen die exotischen Früchte. Sie sind gesund und enorm beliebt: Deutsch­land hat die Importmengen in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Es gibt rund 400 Sorten. Am bekann­testen sind die glatte, grüne Fuerte-Avocado und die dunkle Hass-Avocado mit genoppter Schale.

Gehaltvoll und dennoch gesund

Die Avocado gilt als Super­frucht: Sie ist zwar fett­reich, enthält aber viele einfach und mehr­fach ungesättigte Fett­säuren, die den Cholester­olspiegel günstig beein­flussen. Außerdem punktet sie mit vergleichs­weise viel Vitamin E, B5 und B6, Kalium sowie Magnesium.

Sehr schlechte Ökobilanz

Die Kehr­seite des Avocado-Booms: Für eine reiche Ernte benötigen die Bäume Wärme und viel Wasser. Nach Berechnungen der Wissenschaftler Mesfin Mekonnen und Arjen Y. Hoek­stra von der Universität Twente im nieder­ländischen Enschede sind fast 2.000 Liter Wasser für die Produktion von einem Kilogramm Avocados nötig. Das entspricht je nach Größe etwa zwei­einhalb bis sieben Stück. Für ein Kilogramm Tomaten reichen dagegen rund 200 Liter. Vor allem in trockenen Anbau­regionen, wo Trink­wasser ohnehin knapp ist, müssen Avocadobauern ihre Plan­tagen reichlich bewässern. Dafür zapfen sie mancher­orts Flüsse oder das Grund­wasser an. Effiziente Beregnungs­methoden sollen den Wasser­verbrauch verringern. Manche Bauern setzen etwa auf Tröpfchenbewässerung. Forscher suchen nach weiteren Spar­potenzialen. Doch weite Trans­porte in Kühlcontainern per Schiff und LKW verschlechtern die Ökobilanz zusätzlich. In Mexiko kommt noch ein Problem hinzu: Bauern holzen dort illegal Wälder ab, um die Anbauflächen zu erweitern.

Tipps und Wissenswertes

In welchen Ländern der Anbau am wenigs­tens bedenk­lich ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Noch gibt es Avocados aus dem spanischen Andalusien im deutschen Handel. Diese haben immerhin nicht ganz so weite Trans­portwege bis zu uns. Ab Mai bis September stammen die meisten Avocados dann aus Peru und Südafrika. Im Winter kommen sie vor allem aus Chile, Spanien und Israel.

  • Tipp 1: Verzehren Sie Avocados in Maßen und bewusst als Genuss­mittel. Wenn Sie nur die halbe Frucht essen, träufeln Sie Zitronensaft auf die zweite Hälfte und entfernen Sie den Kern nicht. Einge­wickelt in Folie und gekühlt bleibt die Schnitt­fläche dann grün.
  • Tipp 2: Die gekaufte Avocado ist noch hart? Wenn sie neben Äpfeln liegt, reift sie schneller.

Quelle: Stiftung Warentest

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