Besonders gut schmeckt er aus frisch gemahlenen Bohnen. Die Stiftung Warentest hat 18 Espressobohnen-Kaffees untersucht. Erfreulich: Ob günstig oder teuer – die meisten schneiden gut ab. Anders sieht es in puncto ökologisch-soziales Engagement aus: Beim CSR-Test können nur fünf Anbieter klar überzeugen. Und ausgerechnet der Geschmackssieger zeigte sich intransparent.
Die Palette der getesteten Espressi ist breit: Wir haben bekannte Herstellermarken ausgewählt, Bio- und fair gehandelten Espresso, Ware von Discountern und von Kaffeehausketten wie Starbucks und Balzac (Preise: 7 bis 32 Cent pro Tasse). Die meisten Espressi schneiden beim Bohnentest gut ab. Vor allem im wichtigsten Prüfpunkt Sensorik – also Aussehen, Geruch, Geschmack – liegt das Feld sehr nahe beieinander. Einen einzigen Espresso haben wir in der sensorischen Beurteilung mit sehr gut bewertet, ein anderer bekam hier ein Befriedigend.
Wo geröstet wird, fallen Schadstoffe an – hier sind es Acrylamid und Furan. Sie bilden sich während des Röstens und lassen sich nicht vermeiden. In allen getesteten Espressi haben wir beide Stoffe gefunden. Acrylamid gilt als wahrscheinlich krebserregend. Wie viel davon beim Röstvorgang entsteht, hängt von Dauer und Grad der Röstung ab. Die EU-Kommission hat Richtwerte für Acrylamid in Lebensmitteln benannt – alle Espressi im Test unterschreiten den Wert für Kaffee. Auch die von uns analysierten Gehalte des möglicherweise krebserregenden – aber flüchtigen – Stoffs Furan sind nicht besorgniserregend. Ein akutes Gesundheitsrisiko gibt es laut Bundesinstitut für Risikobewertung nicht.
Doch wie ernst nehmen die Kaffee-Anbieter ihre ethisch-soziale Unternehmensverantwortung – neudeutsch: Corporate Social Responsibilty (CSR)? Sprich: Wie sieht es mit den Produktionsbedingungen aus? Und wie nachhaltig wird der Kaffee produziert? Dazu haben wir die 17 Espresso-Anbieter befragt. Die Bohnen für neun der getesteten Produkte kommen überwiegend aus Brasilien, dem größten Anbauland für Kaffeebohnen. In einem Fragebogen sollten die Anbieter der Espressi darlegen, wie sie ihre Lieferanten auswählen, welche Anforderungen sie an den Anbau des Kaffees stellen und wie sie deren Umsetzung kontrollieren – etwa was Arbeitsschutz betrifft, Preise oder den Einsatz von Pestiziden. Die Anbieter mussten alle Angaben belegen. Ergebnis: Es gibt äußerst engagierte, aber auch sehr intransparente Unternehmen. Drei belegen ein besonders hohes Engagement. Doch ausgerechnet der Sieger des Bohnentests schneidet beim CSR-Test schlecht ab.Wer seine Tasse am Morgen guten Gewissens trinken will, sollte zu Produkten mit Nachhaltigkeitssiegel greifen, so ein Fazit des Nachhaltigkeits-Checks. Ob Bio, Fairtrade oder Rainforest Alliance – bereits jeder zehnte deutsche Röstkaffee trägt heute ein Nachhaltigkeitssiegel. Im Test sind es 12 der 18 Produkte.
Quelle: Stiftung Warentest