In Indien und Indonesien wird aus Tamarinde ein milder Essigersatz hergestellt, der vielen Speisen aus diesen Ländern den typischen Geschmack verleiht. Die Frucht verfeinert Reisgerichte, Chutneys, Marinaden für Fleisch und Fisch, aber auch Limonaden und Desserts. In Thailand wird Tamarinde kandiert und mit Chili gewürzt als Konfekt gegessen.
Herkunft, Anbau und Inhaltsstoffe
Die Heimat der Tamarinde liegt in Ostafrika. Sehr früh hat sich die Frucht aber in Indien und von dort aus in ganz Asien und Amerika verbreitet. In Indien gilt die Pflanze als heilig und soll Elefanten ihre Weisheit verleihen. Der wissenschaftliche Name Tamarindus indica leitet sich aus dem arabischen „at-tamr al-hindi“ ab und bedeutet „Dattel aus Indien“.
Heute wird die Tamarinde in Indien, Thailand, Mexiko und Brasilien angebaut. Die zimtfarbenen Samenhülsen wachsen an einem 20 bis 30 m hohen Baum, der zu den Johannisbrotgewächsen gehört. Sie sind unregelmäßig gekrümmt und können bis zu 20 cm lang werden. In ihrem Innern befinden sich die Samen und das bräunliche Fruchtmark. Es hat einen hohen Zuckergehalt (30 – 57 %) und schmeckt kräftig süß bis süß-säuerlich. Die indische Dattel versorgt den Körper mit reichlich Kalium, Kalzium, Phosphor und Eisen, Vitaminen der B-Gruppe und etwas Provitamin A. Die verdauungsfördernde Wirkung ist in erster Linie auf die enthaltenen Fruchtsäuren wie Weinsäure zurückzuführen.
Erhältlich als Paste, Mark oder getrocknet
In gut sortierten Supermärkten, Asia-Läden und im Internet ist Tamarinde als Paste, Mark oder getrocknet im Block erhältlich. Mark oder Paste wird löffelweise mit etwas Wasser angerührt und zum Gericht gegeben. Getrocknete Tamarinde muss etwa 15 Minuten in heißem Wasser eingeweicht werden. Man drückt die Masse durch ein Sieb und verwendet nur die Flüssigkeit. Wer frische Tamarindenhülsen entdeckt, isst das Fruchtmark am besten direkt aus der Hülse. Einfach die Schale aufbrechen, den Faserstrang abziehen und genießen.
Quelle: Heike Kreutz, www.aid.de