Salz? Ja, aber in Maßen!
Der Mensch braucht Salz für seinen Stoffwechsel, aber zu viel ist schlecht für den Blutdruck. Diese langjährige Einschätzung bestätigt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung in ihrer aktuellen Stellungnahme. Zu hoher, ja selbst ein nicht optimaler Blutdruck erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Mehr als 6 Gramm Salz pro Tag sollten es also nicht sein. Doch es ist gar nicht so einfach, das einzuhalten.
Zu viel Salz ist schlecht für Herz-Kreislauf
Zu viel Salz im Essen kann auf Dauer den Blutdruck erhöhen – davon gehen viele Wissenschaftler seit langem aus. Eine aktuelle Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) bestätigt dies nach Sichtung der Datenlage. „Die Zusammenhänge zwischen Speisesalzzufuhr und Bluthochdruck sind eindeutig“, schreiben die Forscher. Bluthochdruck schädigt auf Dauer wichtige Organe wie Herz, Gehirn und Nieren sowie Blutgefäße. Die Folgen können lebensgefährliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein, zum Beispiel Schlaganfall und Arterienverkalkung. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind die häufigste Todesursache in Deutschland – im Jahr 2014 gingen knapp 40 Prozent der Todesfälle darauf zurück. In der Stellungnahme bleibt die DGE bei ihrer früheren Empfehlung: Pro Kopf nicht mehr als 6 Gramm Salz am Tag – das entspricht einem gestrichenen Teelöffel voll. Die Weltgesundheitsorganisation rät sogar nur zu täglich 5 Gramm Salz.
Weniger Salz = niedriger Blutdruck?
Für Menschen mit Bluthochdruck lohnt es sich offenbar sofort, beim Salz zu sparen: Nehmen sie weniger Salz zu sich, sinkt ihr Blutdruck rasch. Bei Menschen ohne Blutdruckprobleme fällt eine Salzbeschränkung zunächst nicht ins Gewicht. Mediziner sprechen von Bluthochdruck bei einem systolischen Blutdruckwert von 140 mm Quecksilbersäule (Hg) aufwärts und einem diastolische Wert von 90 mm Hg aufwärts. Auch bei sogenannten salzsensitiven Personen wirkt sich laut Studien weniger Salz in der Nahrung direkt positiv aus. Ihr Körper kann hohe Salzmengen nicht ausgleichen und reagiert gleich mit Bluthochdruck. Jeder Zehnte bis Zwanzigste ohne Bluthochdruck gehört zu dieser Risikogruppe. Die Anfälligkeit für Salzsensitiviät steigt mit dem Alter, bei Übergewicht und Nierenkrankheit.
Weitere Zusammenhänge analysiert
Die Auswertung legt auch nahe, dass zu viel Salz wahrscheinlich das Risiko für Magenkrebs erhöht. Allerdings merken die Autoren an, dass dieser Zusammenhang vor allem bei Japanern festgestellt wurde. Ihre Ernährung ist generell sehr salzreich. Wissenschaftler halten auch einen Zusammenhang zwischen Salz und Osteoporose für möglich: So zeigte sich, dass eine verringerte Salzzufuhr die Ausscheidung von knochenstärkendem Kalzium aus dem Körper senken kann.
80% der deutschen Männer essen zu viel Salz
Etwa 70 Prozent der deutschen Frauen und 80 Prozent der Männer essen regelmäßig mehr als täglich 6 Gramm. Doch nicht jedem dürfte es leicht fallen, beim Salz kürzer zu treten: Denn nur etwa ein Fünftel des durchschnittlich verzehrten Salz rieselt beim Kochen oder Nachwürzen ins Essen. Das meiste Salz versteckt sich in Brot, Wurst, Käse und Fertiglebensmitteln. Ab Dezember 2016 ist die Angabe des Salzgehalts in der Nährwerttabelle Pflicht, inzwischen steht sie schon auf den meisten Verpackungen im Handel. Früher nannten Anbieter oft nur den Gehalt an Natrium – es ist aber nur ein Salzbestandteil, der andere ist Chlorid. Verbraucher mussten die Natriumangabe dann mit 2,54 multiplizieren, um den Kochsalzgehalt zu berechnen. Tipp: Schauen Sie auf die Nährwerttabelle eines Lebensmittel, wie viel Salz pro 100 Gramm es es enthält. Vergleichen Sie den Salzgehalt gegebenenfalls. Im Sinne der Gesundheitsvorsorge gilt: Je weniger, desto besser.
Ganz ohne Salz geht es nicht: Seine Bestandteile Natrium und Chlorid erfüllen lebenswichtige Aufgaben. Sie regulieren den Wasserhaushalt, sind unentbehrlich in Körperflüssigkeiten, unterstützen die Nervenfunktion. Für all das reichen normalerweise 3 Gramm Salz am Tag.
Quelle: Stiftung Warentest