Mal wird es gesund, mal wird es teuer
Vieles findet dabei auf einer unbewussten Ebene statt, erklären Wissenschaftler der Universität Karlstad im Fachblatt „Food Quality and Preference“. Eine attraktive Begleitung im Restaurant beeinflusst vielleicht die Auswahl des Gerichts. So bevorzugen Frauen tendenziell gesunde Kost mit viel Obst und Gemüse, während Männer teure Lebensmittel bestellen. Das lässt diese schwedische Studie vermuten, an der insgesamt 530 männliche und weibliche Studenten teilnahmen. Die Psychologen zeigten den Probanden unter anderem Fotos vom jeweils anderen Geschlecht und ließen deren Attraktivität beurteilen. Direkt im Anschluss sollten sie in einem Fragebogen Angaben machen, wie viel Geld sie für bestimmte Lebensmittel und Getränke ausgeben würden.
Attraktivität des Gegenübers entscheidet über Essenswahl
Bild: © Rob Stark – fotolia.comOffenbar kommunizieren Männer und Frauen unbewusst über die Nahrungsmittelwahl und vermitteln dem potenziellen Partner Werte wie Gesundheit, Schönheit und Status. Je anziehender Frauen ihr Gegenüber fanden, desto eher gaben sie ihr Geld für gesunde Produkte aus. Das galt insbesondere für Frauen, die sehr kontrolliert aßen und stark auf ihr Aussehen und ihr Körpergewicht achteten. Männern dagegen war die Gesundheit weniger wichtig. Sie zeigten sich beim Anblick einer in ihren Augen schönen Frau motivierter, mehr Geld auszugeben – etwa für kostspielige Getränke wie Champagner und exquisite Weine. Auf diese Weise können Männer ihre finanziellen Möglichkeiten präsentieren, während Frauen ihre körperliche Fitness unterstreichen, schließen die Wissenschaftler im Hinblick auf evolutive Theorien. Ein attraktives Gegenüber des gleichen Geschlechts hatte keinen nachweisbaren Einfluss auf die Essenswahl.
Es wäre interessant zu untersuchen, wie solche Situationen im natürlichen Leben ablaufen und ob ältere Menschen ähnliche Verhaltensweisen zeigen wie die Studenten im Experiment. Und letztlich nicht ganz uninteressant für männliche Sparfüchse, ob ein Essen mit unattraktiven Menschen letztlich billiger kommt.
Quelle: Heike Kreutz und Harald Seitz, www.bzfe.de