Rasante Verbreitung sorgt für Jagd-Freigabe
Als Ragout oder Pastete kommen Grauhörnchen auf den Teller. Das hat einen simplen Grund: Die aus den USA eingeführte Art hat sich auf der Insel rasant vermehrt und droht die einheimischen roten Eichhörnchen zu verdrängen. Daher ist es erlaubt, die Grauhörnchen zu jagen. Die Briten machen aus der Not eine Tugend und bieten das Wildfleisch zum Verzehr an. Das kommt bei vielen offenbar gut an, auch unter ökologischen Aspekten, meldet die britische Zeitung „The Telegraph“. Tierschützer dagegen protestieren gegen die Tötung der Grauhörnchen.
Rein kulinarisch ist gegen das magere und proteinreiche Fleisch der Grauhörnchen nichts einzuwenden. Es lässt sich geschmacklich am ehesten mit Kaninchen vergleichen.
Ungebetene Gäste aus Nordamerika
Ende des 19. Jahrhunderts brachten britische Adlige die Grauhörnchen aus Nordamerika nach Europa, um sie in den Parks ihrer Herrenhäuser auszusetzen. Sie vermehrten sich rasant und machten mit der Zeit ihren roten Verwandten Konkurrenz. Nach Schätzungen leben inzwischen 5 Millionen Grauhörnchen (Sciurus carolinensis) in Großbritannien, aber nur noch 150.000 Eurasische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris). Denn Grauhörnchen sind etwas größer, kräftiger und sehr anpassungsfähig, bekommen mehr Nachwuchs und haben kaum Feinde. In Deutschland besteht dieses Problem (noch) nicht. Bislang gibt es nach dem Naturschutzbund Deutschland keine Hinweise, dass Grauhörnchen freilebend vorkommen.
Quelle: Heike Kreutz, www.bzfe.de